Historie
1946
Nach dem Ende des II. Weltkrieges stehen auch viele Rahlstedter vor dem Nichts. Dutzende Bürger kommen im Frühjahr 1946 zusammen, um sich für einen Neubeginn in ihrem Stadtteil stark zu machen. Sie gründen „Der Schafferkreis – Gemeinschaft für innere Erneuerung e.V. Hamburg-Rahlstedt“. Vor allem das kulturelle und gesellschaftliche Leben erwacht mit ihrer Hilfe.
1947
Architekt Werner Brunke, Gründungsmitglied des „Schafferkreises“, bringt die große Wohnungsnot in Rahlstedt zur Sprache. Die „Schaffer“ möchten sich auch hier engagieren: Sie gründen am 18. März 1948 die „Hamburg-Rahlstedter Baugenossenschaft e.G.m.b.H.“. Aufsichtsratsvorsitzender wird Carl Broschinski.
1950
Die HARABAU bekommt ein Erbpachtgrundstück in der Stolper Straße/Redderblock zur Bebauung angeboten. Mithilfe öffentlicher Fördergelder errichtet die Genossenschaft hier ihre ersten 120 Wohnungen, die ab Herbst 1951 für 33 – 45 DM monatliche Miete bezogen werden können.
1952
Die HARABAU wird als gemeinnütziges Wohnungsunternehmen anerkannt und bekommt damit Zugang zu den Vergünstigungen des sozialen Wohnungsbaus sowie zu Steuerbefreiungen.
1953
Am Rand Rahlstedts kann die HARABAU auf zwei Wiesen ein großes Baugebiet mit 46.000qm eröffnen: In drei Bauabschnitten entsteht hier das Pogwischrund mit 177 Wohneinheiten – Mietreihenhäuser, Wohnungen, aber auch Eigenheime. Die Wohnungen verfügen über Terrassen oder Balkone, die Reihenhäuser haben eigene Gärten.
1956
Das neue Stadtviertel am Pogwischrund wird nach dem Nobelpreisträger „Albert-Schweitzer-Siedlung“ benannt. Auf Wunsch des Namensgebers pflanzt man Obstbäume statt Ziersträucher und ein großer Gedenkstein mit der Aufschrift „Albert-Schweitzer-Siedlung – 1956 – Hab Ehrfurcht vor dem Leben“ wird aufgestellt.
1957
Die HARABAU begeht ihr 10jähriges Jubiläum mit einem großen Fest in allen ihren Siedlungen, zudem werden in den Wohnanlagen der Genossenschaft „Vertrauensleute“ bestellt.
1959
Es ist ein Höhepunkt für die junge Genossenschaft: Der Nobelpreisträger Albert Schweitzer besucht am 3. Oktober „seine Siedlung“. Zahlreiche Anwohner und Besucher empfangen und bejubeln den berühmten Gast.
Ab 1960
Die HARABAU beginnt mit der Erweiterung der „Albert-Schweitzer-Siedlung“. In der Friedrichshainstraße und der Reinickendorfer Straße entstehen 274 neue Wohnungen in einem siebengeschossigen und neun dreigeschossigen Gebäuden sowie 48 Reihenhäusern. Es ist das bisher größte Bauprojekt der Genossenschaft.
1962
In den 1960er Jahren herrscht in Hamburg ein erheblicher Mangel an erschwinglichem Bauland. Die Warteliste bei der HARABAU wird immer länger und erstmals muss die Genossenschaft einen Aufnahmestopp neuer Mitglieder verhängen.
1965
Die Knappheit an Bauland zwingt die HARABAU zu alternativen Lösungen. Man entscheidet sich über Rahlstedts Grenzen hinaus zu gehen und beginnt ein Bauprojekt in Hamburg-Billstedt. An der Schiffbeker Schanze entstehen 12 Mietwohnungen. Mit dem Bau beginnt auch die jahrzehntelange Zusammenarbeit mit dem Architekten Enno Klünder.
1966
20 Jahre lang wurde die HARABAU durch einen ehrenamtlich tätigen Vorstand geführt. 1966 wird mit Hans Wedemeyer erstmals ein hauptamtlicher geschäftsführender Vorstand eingestellt. Bis zu seinem frühen Tod 1982 leitet Wedemeyer die Geschicke der HARABAU.
1966
Der HARABAU-Gründer und Aufsichtsratsvorsitzende Carl Broschinski tritt zurück. Der Gründer des „Schafferkreises“, Aufsichtsratsvorsitzender und Gründer der HARABAU prägte die ersten 20 Jahre der HARABAU maßgeblich.
1972
Die HARABAU begeht ihr 25. Jubiläum. Die Genossenschaft hat in diesen Jahren nach der Ölkrise und in der stagnierenden Wirtschaftslage schwierige Jahre zu bestehen. Die HARABAU baut nun verstärkt Eigentumsobjekte.
1972
Eine neue Geschäftsstelle muss her, als am alten Ort der Geschäftsstelle im Apostelweg 4 gebaut werden soll. Ein laufendes Bauprojekt in der Rahlstedter Straße 49 wird spontan umgeplant und die HARABAU kann 1972 dort ihr neues Büro beziehen.
1976
Um der Knappheit an finanzierbaren Grundstücken begegnen und sich in neuen Baugebieten engagieren zu können, ändert die HARABAU ihre Satzung: Der Geschäftsbereich wird auf das gesamte Stadtgebiet sowie die Kreise Stormarn, Lauenburg und Harburg erweitert.
1977
Direkt nach Erweiterung des Geschäftsbereiches baut die HARABAU erstmals südlich der Elbe: In Eißendorf entstehen in Zusammenarbeit mit zwei anderen Genossenschaften vier Wohnblocks in Hanglage. 101 Wohnungen in zwei Blocks werden von der HARABAU verwaltet.
1977
Die Vertreterversammlung kommt zum ersten Mal zusammen und tritt an die Stelle der Mitgliederversammlung. Knapp 200 Mitglieder haben dazu Vertreter gewählt, auf je 30 Mitglieder kommt ein/e Vertreter*in.
1987
Die ehemalige Prokuristin der HARABAU Hildegard Schmidt wird Geschäftsführerin der HARABAU. Sie ist eine der ersten Frauen im Vorstand eines Unternehmens der Hamburger Wohnungswirtschaft.
1992
Ein neuer Vorstand tritt an: Hans-Jürgen Teudt, der seit 1987 als Prokurist bei der HARABAU arbeitet, wird zum hauptamtlichen Vorstand bestellt. 1996 wird Günther Jokisch und ab 2003 Peter Kessler zum nebenamtlichen Vorstand gewählt.
1994
Aus betriebswirtschaftlichen Gründen muss die HARABAU einen schwierigen Entschluss fällen und seinen Regiebetrieb auflösen. Damit werden zum Beispiel handwerkliche Tätigkeiten nun von externen Firmen erledigt.
2001
Seit Jahren schon stößt die Geschäftsstelle in der Rahlstedter Straße an ihre räumlichen Grenzen. Doch ab 2000 kann die HARABAU in der Bargteheider Straße 99 bauen und 2001 ihr neues dreistöckiges Verwaltungsgebäude mit Versammlungsraum beziehen.
2004
Erstmalig führt die HARABAU eine Altersstruktur- und Wohnzufriedenheitsanalyse durch. Diese ergibt ein positives Bild: Es besteht eine hohe Wohnzufriedenheit bei einer geringen Umzugsneigung. Wünsche der Mieter sind eine bessere Kommunikation und ein intensiveres nachbarschaftliches Miteinander.
2007
Die Mitgliederbefragung bestätigt die Pläne der Genossenschaft, ihr Sozialmanagement zu verfestigen. Im Mai gründet man den gemeinnützigen „Verein zur Förderung der Gemeinschaft in der HARABAU e.V.“, der mithilfe zweier Mitarbeiterinnen bestehende und zusätzliche Freizeitangebote unterschiedlichster Natur in den Nachbarschaften der HARABAU koordiniert und anbietet.
2008
Mitten im Zentrum der „Albert-Schweitzer-Siedlung“, in der Friedrichshainstraße, wird ein Nachbarschaftstreff eröffnet. Damit steht neben dem großen Veranstaltungsraum in der Geschäftsstelle eine zweite Räumlichkeit für die Aktivitäten des „Vereins zur Förderung der Gemeinschaft in der HARABAU e.V.“ zur Verfügung.
2008
Die HARABAU bekommt ihr eigenes Magazin: 2008 erscheint die erste Ausgabe der „HARABAUaktuell“, die dreimal jährlich die Mitglieder zu Neuigkeiten aus der Genossenschaft, Mietangelegenheiten sowie den Angeboten des „Vereins zur Förderung der Gemeinschaft in der HARABAU e.V.“ informiert.
2011
In Öjendorf kann die HARABAU nach Jahren endlich wieder bauen. Im Julius-Campe-Weg entsteht ein Gebäude mit zehn Wohnungen: Es ist das erste seniorengerechte Gebäude der Genossenschaft. Auch nutzt die HARABAU hier zum ersten Mal Erdwärme.
2017
Der „Verein zur Förderung der Gemeinschaft in der HARABAU e.V.“ feiert mit einem großen Stadtteilfest rund um den Nachbarschaftstreff sein 10jähriges Bestehen. Von Ausflügen, Lesungen und Informationsveranstaltungen bin hin zu Sport-, Bastel- und anderen handwerklichen Angeboten bieten heute 34 Ehrenamtliche sowie die Mitarbeiterinnen des Vereins ein vielseitiges Programm in alle Nachbarschaften der HARABAU.
2020
Eine neue Führungsriege für die HARABAU: Der hauptamtliche Vorstand Hans-Jürgen Teudt und sein Kollege im Nebenamt Peter Kessler verabschieden sich in den Ruhestand. Mario Mack wird zum neuen hauptamtlichen Vorstand, Meike Dingermann als nebenamtlicher Vorstand bestellt.
2021
Die HARABAU präsentiert das Entwicklungskonzept HARABAU 2025 mit den Themen Wirtschaftlichkeit, Unternehmenskultur, Mitgliederbindung, Nachhaltigkeit, Bestand und Neubau. Außerdem bekommt die Genossenschaft ein neues moderneres Markenbild.
2022
Die HARABAU wird 75 Jahre alt. Die Mitarbeiter und Mitglieder der HARABAU feiern das Jubiläum mit einem großem Stadtteilfest in der Albert-Schweitzer-Siedlung. Außerdem erscheint ein Jubiläumsbuch mit Chronik, Interviews und Reportagen aus 75 Jahren*.
* Das Jubiläumsbuch kann gegen eine Schutzgebühr von 10 € in der Geschäftsstelle der HARABAU erworben werden.