Im ersten und zweiten Teil unserer dreiteiligen Reihe zum Klimapfad der HARABAU sind wir tief in die Dekarbonisierungsstrategie unserer Genossenschaft eingestiegen. Hierbei haben wir erfahren, wie sich der CO2-Fußabdruck unserer Gebäude bereits heute darstellt und mit welchen technischen Maßnahmen wir die CO2-Reduktion im Bestand erfolgreich umsetzen können.
Aber was bedeutet das für die strategische und wirtschaftliche Ausrichtung der HARABAU in den kommenden Jahren? Welche Aspekte sind dabei zu beachten, welche Herausforderungen sind damit verbunden, aber welche Chancen sehen wir auch in dieser Entwicklung? Mit diesen Fragen wollen wir uns im dritten und abschließenden Teil unseres technischen Exkurses zum Thema Klimastrategie bei der HARABAU beschäftigen und befragen dazu den Vorstand der HARABAU.
Mit einem klaren Plan in die Zukunft
Wie wir bereits erfahren haben, liegt der Schlüssel zur erfolgreichen Umsetzung unserer Klimastrategie im Umbau der Wärmeerzeugung – weg von Heizungstechnik, die fossile Energieträger nutzt, hin zu einem klimaneutralen Heizungsbetrieb mit CO2armer bzw. CO2-freier Energie.
Unter diesen Prämissen haben wir unseren Blick auf unseren Gebäudebestand verändert und die mittel- und langfristige Investitionsplanung neu ausgerichtet. Die neue und gewichtige Steuerungsgröße für die technische Entwicklung ist das CO2-Potenzial. Das bedeutet, mit einer klaren Kenntnis über unsere technischen Anlagen, der Bewertung von Lebenszyklen von Bauteilen sowie möglichen Betriebsenden, z.B. von Heizungsanlagen, Planungen aufzusetzen, die geeignete und passgenaue Maßnahmen für eine Wohnanlage oder besser ein gesamtes Quartier einhalten.
Die Handlungsfelder der HARABAU-Klimastrategie
• Reduzierung von Energieverbräuchen durch die Optimierung bestehender Heizungsanlagen (z.B. hydraulischer Abgleich)
• Nachrüstung ungedämmter Gebäudehüllflächen, z.B. durch den Einbau moderner Energiesparfenster oder Kellerdeckendämmungen
• Konzentration auf Quartierslösungen (energetische Quartierskonzepte)
• Zentralisierung und technische Umrüstung der noch 375 Wohneinheiten mit Gasetagenheizungen
• Technische und wirtschaftliche Prüfung von Anschlüssen an Fernwärme- bzw. Nahwärmenetze
• Nutzung geeigneter Dachflächen für PV-Anlagen
Die HARABAU-Klimastrategie – Fragen an den Vorstand
Antworten zur Klimastrategie gibt Vorstandsmitglied Mario Mack.
Warum ist die Klimastrategie für die HARABAU so wichtig?
Nachhaltigkeit ist Teil unserer DNA – deshalb sehen wir uns als Vorstand in der Verantwortung, unser Denken und Handeln für die HARABAU an den wichtigen Aspekten von Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und den Bedürfnissen unserer Mitglieder auszurichten. Unseren Gebäudebestand so umzubauen, dass er auch in Zukunft den Anforderungen an modernes, sicheres Wohnen entspricht und dabei auch noch weniger CO2 ausstößt, ist unser Selbstverständnis als Genossenschaft und eine lohnende und gewinnbringende Anstrengung für kommende Generationen.
Wir starten nicht bei Null. Die HARABAU ist auf einem guten Weg und hat bereits in der Vergangenheit viel in den Bestand investiert. Aber das Ziel, 2045 klimaneutral zu sein, ist ohne Zweifel eine große Herausforderung, die wir nur gemeinsam mit unseren Mitgliedern, Mietern und Geschäftspartnern meistern können.
Was kostet uns als Genossenschaft der Klimaschutz?
Mit unserem Klimapfad HARABAU 2030/2045 haben wir jetzt eine klare Strategie, wie und wann wir welche Wohnanlagen mit welchen Maßnahmen entwickeln müssen und wollen. Die dafür erforderlichen Investitionen in der Prognoserechnung sind hoch, wir sind jedoch zuversichtlich, dass wir sie schultern können.
Unser übergeordnetes Ziel ist es, die wirtschaftliche Balance der Genossenschaft weiterhin zu sichern und das aktuelle Mietmodell mit der Orientierung am Mittelwert des Mietenspiegels zu wahren. Das bedeutet, dass die Nutzungsgebühren für unsere Mitglieder auch in Zukunft sozialverträglich und bezahlbar bleiben sollen. Damit kennen wir unsere wirtschaftlichen Rahmendaten und die Investitionsmöglichkeiten, die sich daraus ergeben, und werden unsere Projekte Jahr für Jahr entsprechend planen.
Für umfangreiche und komplexere Projekte sind wir allerdings auf Fördermittel angewiesen – ohne eine verlässliche und auskömmliche staatliche Förderung kann der klimaneutrale Umbau bis 2045 aus unserer Sicht kaum gelingen.